Trotz der 33. Hundeverordnung - Verbot Gebrauchshundesport kam es in 15 Tagen zu rund 15 !! Beissunfällen
Veröffentlicht von Sticha Georg in Tierschutz · Donnerstag 01 Mai 2025 · 4:15
Tags: Hundeverordnung, Verbot, Gebrauchsundesport, Beissunfälle, Hundesport, Tierschutz, Hundeverhalten, Hundetraining, Sicherheit, Tierhaltung
Tags: Hundeverordnung, Verbot, Gebrauchsundesport, Beissunfälle, Hundesport, Tierschutz, Hundeverhalten, Hundetraining, Sicherheit, Tierhaltung
Seit dem 15. April 2025 kam es in Österreich zu 14 !! gemeldeten Hundebiss-Vorfällen, bei denen ausschließlich sogenannte Familienhunde beteiligt waren.
Keiner der betroffenen Hunde stammte aus dem Gebrauchshundesport. Diese Entwicklung wirft Fragen zur Sicherheit im Umgang mit Hunden auf, die als sozial verträglich gelten.
Seit dem 15. April 2025 wurden in ganz Österreich 14 schwerwiegende Hundebiss-Vorfälle öffentlich bekannt. Dabei fällt besonders auf: In keinem dieser Fälle war ein Hund aus dem Gebrauchshundesport involviert. Stattdessen handelte es sich ausschließlich um sogenannte Familienhunde, also Hunde, die im privaten Umfeld ohne sportliche Ausbildung gehalten werden.
Familienhunde im Fokus – nicht Gebrauchshunde
Die betroffenen Hunde entstammen keinen Arbeits- oder Schutzhundelinien, sondern wurden primär als Begleit- oder Haushunde gehalten. Diese Tatsache widerspricht dem häufig gezeichneten Bild, wonach insbesondere Schutz- oder Gebrauchshunde potenziell gefährlich seien. Die aktuellen Vorfälle belegen vielmehr das Gegenteil: Gebrauchshunde, die in speziellen Sportarten wie IGP (Internationale Gebrauchshundeprüfung) oder Diensthundewesen geführt werden, waren an keinem der jüngsten Beißvorfälle beteiligt.
Höheres Ausbildungsniveau als Schutzfaktor
Gebrauchshunde unterliegen strengen Ausbildungsstandards, regelmäßigem Training und kontinuierlicher Verhaltenskontrolle durch ihre Hundeführer. Sie werden darauf geschult, in kontrollierten Situationen zu agieren und ihr Verhalten auch unter starker Reizbelastung zu kontrollieren. In der Praxis zeigt sich: Diese Hunde zeichnen sich durch einen deutlich höheren Gehorsam und eine bessere Frustrationstoleranz aus als viele untrainierte Familienhunde.
Studien und Erfahrungsberichte aus dem Hundesport bestätigen, dass Gebrauchshunde zwar über ein höheres Triebpotenzial verfügen können, dieses jedoch durch gezielte Ausbildung in geordnete Bahnen gelenkt wird. Bissverletzungen durch Gebrauchshunde sind extrem selten – und wenn sie doch vorkommen, handelt es sich in der Regel um oberflächliche Verletzungen mit geringer medizinischer Relevanz, etwa bei einem versehentlichen Kontakt im Trainingskontext.
Missverständnisse in der öffentlichen Debatte
Die wiederholte Gleichsetzung von „Schutzhunden“ mit „gefährlichen Hunden“ greift daher viel zu kurz und entspricht nicht den tatsächlichen Begebenheiten. Der aktuelle Fall zeigt: Die tatsächliche Gefahrenquelle liegt nicht bei gut ausgebildeten Gebrauchshunden, sondern oft im unzureichend regulierten Bereich der privaten Hundehaltung ohne fundierte Ausbildung oder Sachkenntnis.
Gemeldete Hundebiss-Vorfälle seit dem 15. April 2025 (Liste erhebt keinen Anspruch auch Vollständigkeit)
1. 18. April 2025 (Wien), 13:04 Uhr Hund reißt sich los, beißt Pudel tot und verletzt Frau - Link
2. Walchsee, Tirol (20. April 2025): Opfer: Ein 42-jähriger Wanderer Hund: Wolfshund Umstände: Beim Passieren auf einem Wanderweg wurde der Mann ins rechte Schienbein gebissen. - Link
3. Kampfhund biss Ärztin 22.04.25, 11:18 Wien - als Opfer am Handy telefonierte | Aktualisiert: 23.04.25, 06:15 Link
4. 27.4.2025 Draßmarkt, Burgenland: Opfer: Ein dreijähriges Kleinkind Hund: Mischlingsrüde der Familie Umstände: Das Kind wurde im Garten vom Familienhund gebissen und verletzt. Es wurde mit Verletzungen ins AKH Wien geflogen. - Link
5. 28.04.2025 Wien, 09:41 Husky in Wiener Park attackiert – beinahe gestorbenAm Samstag ging eine Wienerin mit ihrem Verbeiner auf die Steinhofgründe. Ihr Husky wurde von einem Hund attackiert – Angreifer und Herrchen flohen. Link
6. 28.04.2025 Oberrösterreich Schock für Oma – Hund beißt Enkerl (1 Jahr) ins Gesicht Schock im Bezirk Grieskirchen: Ein erst eineinhalbjähriger Bub war bei seiner Oma zu Besuch, als ihn plötzlich ihr Hund ins Gesicht biss. Von Oberösterreich Heute - Link
8. 30.4.2025 Seewalchen am Attersee, Oberösterreich: Opfer: Eine 39-jährige Spaziergängerin Hund: Nicht näher spezifizierter Hund Umstände: Die Frau wurde von einem Hund ins Bein gebissen. Der Vorfall wurde erst später bekannt. - Link
9. 1.5.2025 Wien Pitbull rastet aus: Drei Verletzte, Tier tot - Link
10. 1.5.2025 Betrunkener attackierte Frau und Hund im Wiener Prater mit Aluminiumstange Link
Ohne Zeitungskommentare:
1. *30.04.2025 Innsbruck: Ein Familienhund (Rasse unbekannt) biss ein Kleinkind (2 Jahre) im eigenen Garten (Notarzteinsatz).
2. *27.04.2025 (Linz)*: Ein Schäferhund-Mischling griff einen Radfahrer (35) ohne Vorwarnung an (schwere Verletzung am Oberschenkel).
3. *23.04.2025 (Salzburg)*: Ein kleiner Terrier biss den Besitzer (40) beim Versuch, ihn zu füttern (Handverletzung).
4*15.04.2025 (Wien)*: Ein Golden Retriever biss ein Nachbarskind (6 Jahre) beim Spielen im Park (mittelschwere Verletzungen am Arm).
5. *18.04.2025 (Graz)*: Ein Labrador-Mischling attackierte eine ältere Dame (68) beim Gassigehen (Beinbiss, leichte Verletzungen).
(Quellen: Lokalberichte, Polizeimeldungen, Tierärztliche Dokumentationen, Lokalmedien, Polizeiberichte, Veterinäramt-Meldungen, Polizei Wien, Amtstierärztlicher Dienst, Kronen Zeitung, ORF)
Fazit
Die 15 !! Hundebiss-Vorfälle seit dem 15. April 2025 zeigen deutlich, dass nicht Gebrauchshunde, sondern schlecht sozialisierte oder mangelhaft geführte Familienhunde das Risiko darstellen.
Statt weitere Restriktionen gegen Gebrauchshundesport zu diskutieren, sollte der Fokus stärker auf die flächendeckende Schulung und Überprüfung aller Hundehalter gelegt werden – unabhängig von Rasse oder Einsatzzweck des Hundes.
Ein gut ausgebildeter Hund – ob Sport- oder Familienhund – ist die wirksamste Prävention gegen Beißvorfälle.
www.top-dog.at